Nach einigen Wochen viel zu weit von Berlin entfernt, lebte ich direkt im Anschluss viel zu nah in Berlin.
Im Stadtbezirk Mitte Mitte, Unter den Linden, bei der Oper, als alltägliche Einkaufsstraße die Friedrichstraße, erschloss sich mir ein vollkommen neues, nahezu exklusives Bild von Berlin. Des Nachts vollkommen leergefegt, am Tage von Touristengrüppchen bevölkert und auf dem Weg zur S-Bahn immer wieder eine Pause, da auf meiner Stirn scheinbar gut leserlich "Straßenauskunft" stand. Ruhig, sauber und herrschaftlich war die Zeit im freundschaftlich geteilten WG-Zimmer, aber schnell auch klar, dass das keine Dauerlösung sein konnte. Schließlich habe ich den seriösen Vorort verlassen, um in Berlin zu leben. Das sollte man auch sehen und spüren können im allgemeinen Lebensdaseinsgefühl.
Deswegen wohn ich ab sofort zwar nicht weniger luxuriös für meine Lebenslage als Zweit-Studierende, weil alleine, dafür aber in der ehemaligen Studentenwohnung meines Vaters - in Berlin, Prenzlauer Berg. Zwei Zimmer, ein enger Hinterhof, die U-Bahn-Station direkt vor der Haustür und zahlreiche nächtliche Versorgungsmöglichkeiten.
Nach erfolgreichen zwei Jahren Nomaden-Tuerei bin ich endlich angekommen und dieses Mal bleibe ich voraussichtlich länger.
Montag, 30. Januar 2012
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