Montag, 20. September 2010

Nachts ist alles möglich

Am Ende der neuzusammengestellten Sammlung kommt es: der von Farbgebung und stickiger Luftzufuhr an einen Ofen (oder auch das Vortor zur Hölle?) erinnernden "Room with My Soul Left Out, Room That Does Not Care". Der Hamburger Bahnhof zeigt noch bis zum 10. Oktober die Ausstellung "Dream Passage" des US-amerikanischen Künstlers Bruce Nauman.



Anlass dafür ist das dauerhafte Architektur-Ausstellungsstück mit dem eingangs genannten imposanten Titel. Was in der Werkschau noch an Neon und bewegten Bildern präsentiert wird (nicht weniger grenzerfahrend), findet zum Ende des Rundgangs seinen erschreckenden Höhepunkt. Drei Gänge kreuzen ihren Weg, führen nach vorne hinten, rechts, links, oben und unten. Was in der Sammlung als Modell noch relativ harmlos wirkt, schließlich klein und mit einer Drahtfigur anstelle von mir, ist als Abschluss der Ausstellung ein ziemliches Schockmoment.



Nauman spielt schon in der farbigen Ausstellung viel mit dem Raum und dem Gefühl in Raum. So kann man sich in einer engzulaufenden Wand einschließen lassen.




Oder sieht in einer raumausfüllenden Videoinstallationen den unendlichen Kampf eines Clowns mit einem an ihm zerschellenden Wasserballon. Natürlich steht es einem frei die Kunstwerke Naumans zu betreten. Und zum Glück auch sie irgendwann wieder zu verlassen. Für mich stand am Ende der Ausstellung fest:

"Raum ohne meine Seele, ein Raum, dem das gleichgültig ist" hält was er verspricht.

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