Montag, 22. Februar 2010

geschlagen und kalt gefallen

Gestern stand ein spannendes Aufeinandertreffen an: Die Tschechen gegen die Russen im Eis-Hockey. Was in Deutschland kaum Beachtung fand, war hier eine große Sache. Eis-Hockey ist für die Tschechen was für die Deutschen Fussball ist: spannende und nervenaufreibende Sportunterhaltung. Zusammen mit meiner Tante und meinem Cousin saß ich also auf der Couch und beobachte das Spiel, wobei ich zugeben muss, dass ich mir anfangs alle gefühlte 2 Sekunden meine Hand vors Gesicht hielt. Eine wirklich schnelle und nennen wir es mal unzimperliche Sportart: Ständig wurde jemand gegen die Bande geworfen, ein lautes Aufklatschen des Menschen gegen die Plastikwand war zu hören, aber alles kein Problem bisschen Eisspray hier, bisschen Blut wegwischen da und es ging weiter. Während ich mich am Anfang noch fragte, ob in diesem Spiel überhaupt etwas als Foul galt, wurde ich schnell eines besseren belehrt: Einer der tschechischen Spieler musste 2 Minuten pausieren. Es gibt also Regeln in dieser Sportart, welche genau ist mir noch schleierhaft, aber ich bin schließlich noch Laie. Paar Dinge habe aber auch ich verstanden Tor ist Tor, es gibt 3x20 Minuten Spielzeit und beide Teams wollen gewinnen.
In dieser Konstellation schwang besonders viel Rivalität mit. Sei es aus Respekt oder jahrzehnterlanger Tradition: Es ging zu Sache. Doch Jágr, Červenka und Fleischmann konnten es am Ende nicht verhindern: 4:2 verloren und damit raus aus dem Spiel der oberen 4 bei Olympia.
Für mich steht jedoch fest, dass ich das Blutgemetzel auf dem Eis im Stadion erleben will, vielleicht fange ich den Zahn eines Spielers und kann mir daraus einen Kettenanhänger basteln als Andenken. Das wäre einzigartig gruselig. Wobei die Banden sind wohl doch so hoch, dass sie mich vor Eis, Schweiß, Blut und Zähnen schützen sollten. Ob es möglich ist, dass jemand mit so viel Wucht dagegen geworfen wird, dass die Bande durchbricht und der Spieler samt Schutzkleidung und Schläger ins Publikum rast?

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