Die Details bestimmt das Gesamtbild. Scherenschnitt wird häufig als 'Frauenkunst' beschimpft. Das ist doch Fleißarbeit! Und damit Frauenarbeit? Quantitativ muss ich mich dem, besonders durch meine Auswahl der Künstler in dem Fall besonders Künstlerinnen, wohl beugen. Doch mit der Aussage "Frauenkunst" ist noch nicht viel gesagt, sagt es schließlich nichts über das qualitative Urteil aus. Scherenschnitte sind traditionsreich (wie als Teil seines Schaffens, Kosmos Runge, auch in der Kunsthalle zu sehen) und die modernen genau mein Fall.
Großflächiges wird detailliert bearbeitet. Die Ausstellung "Cut. Scherenschnitte 1970 - 2010" gibt einen Blick auf die Vielfalt des modernen Scherenschnitts. Fein bis Grob - Einfach bis Kompliziert. Eine facettenreiche Ausstellung, in der ich einige Künstlerinnen aus meiner eigenen Ausstellungserfahrensgeschichte glücklicherweise wiedergetroffen habe.
Gabriele Basch
falk
2010
Lack auf Papier
Erstes Wiedersehen: Gabriele Basch erhielt 1997 ein Stipendium für das Künstlerhaus Schloss Plüschow.
Katharina Hinsberg
X x A4
2010
Canson Mi-Teintes, Rot-Orange
Annette Schröter
Wildwuchs 8
2010
Papierschnitt
Zweites Wiedersehen: Annette Schröter vor zwei Jahren in einer Ausstellung des Museums der bildenden Künste Leipzig.
Charlotte McGowan-Griffin
The Whiteness of the Whale III
2010
Holz und Papier
Drittes Wiedersehen: Charlotte McGowan-Griffin bei der Preview 2010 in Berlin.
Kara Walker
Darkytown Rebellion
2001
Papierschnitt und Projektion
Felix Droese
Hunde, die den Stock lecken, der sie prügelt
1979
Papierschnitt
noch bis 6. Februar 2011
Mittwoch, 29. Dezember 2010
Montag, 27. Dezember 2010
1,2,3,4 x Hamburger Kunsthalle: Ernst Ludwig Kirchner
Ein Bekannter aus dem Kunstunterricht: Ernst Ludwig Kirchner
In Stichworten: Mitglied der Künstlergruppe 'Brücke', Expressionismus, Berlin und die Ostsee.
Die Ausstellung gibt sein Schaffensprozess im Werdegang und in der künstlerischen Vorgehensweise wieder. Ein moderner Klassiker im Hubertus-Wald-Forum der Hamburger Kunsthalle, ist auf den ersten Schritt leider für Nicht-Ortskundige schwierig zu finden und bietet nicht die schönste Ausstellungsfläche.
Fehmarnbucht
1912
Bleistift
Fehmarn Bucht
1913
Schwarze Kreide
Fehmarnbucht mit Booten
1913
Öl auf Leinwand
Kopf Doris. Mädchen mit Kette
1907
Lithographie
bis 16. Januar 2011
In Stichworten: Mitglied der Künstlergruppe 'Brücke', Expressionismus, Berlin und die Ostsee.
Die Ausstellung gibt sein Schaffensprozess im Werdegang und in der künstlerischen Vorgehensweise wieder. Ein moderner Klassiker im Hubertus-Wald-Forum der Hamburger Kunsthalle, ist auf den ersten Schritt leider für Nicht-Ortskundige schwierig zu finden und bietet nicht die schönste Ausstellungsfläche.
Fehmarnbucht
1912
Bleistift
Fehmarn Bucht
1913
Schwarze Kreide
Fehmarnbucht mit Booten
1913
Öl auf Leinwand
Kopf Doris. Mädchen mit Kette
1907
Lithographie
bis 16. Januar 2011
1,2,3,4 x Hamburger Kunsthalle: Rodney Graham. Through the forest
In der zweiten Etage der Hamburger Kunsthalle: Rodney Graham. Through the forest
Eine Retrospektive des kanadischen Vielseiter-Künstlers Rodney Graham. Bei Fragen bitte ich um eigenständige Recherche. Zu komplex, zu wenig Vorwissen.
A Partial Overview Of My Modernist Career
2006 - 2009
Öl auf Leinwand, gerahmt
Reading Machine For Parsifal One Signature
1992
Rotierendes Präsentationsmodul auf Messingständer, Plexiglas und Glas für "Parsifal Score. One Signature"
Parsifal (1882 - 38,969,364,375)
1990/2009
Musikinstallation: 14 Lautsprechern, Computern, Verstärkern und Parsifal-Partitur
Parsifal. Transformation Music (Act I) With E. Humperdinck's Supplement No. 90. The Latter Transcribed From The Original Manuscript And The Whole Typeset According To The Artist's Specifications, In Two Dispaly Cases By Jan Vercruysse
1990
616 Seiten, zwölf Bände, nummeriert I-XII, jeder wiederholt 77 mal "Parsifal Score. One Signature", broschiert, zwei Holzvitrinen von Jan Vercruysee
Dead Flowers In My Studio
2009
Bemalter Aluminiumleuchtkasten mit kaschiertem chromogenen Dia
Torqued Chandelier Release
2005
35mm Farbfilmprojektion
5 Min., Loop, ohne Sound
bis 31. Januar 2011
Eine Retrospektive des kanadischen Vielseiter-Künstlers Rodney Graham. Bei Fragen bitte ich um eigenständige Recherche. Zu komplex, zu wenig Vorwissen.
A Partial Overview Of My Modernist Career
2006 - 2009
Öl auf Leinwand, gerahmt
Reading Machine For Parsifal One Signature
1992
Rotierendes Präsentationsmodul auf Messingständer, Plexiglas und Glas für "Parsifal Score. One Signature"
Parsifal (1882 - 38,969,364,375)
1990/2009
Musikinstallation: 14 Lautsprechern, Computern, Verstärkern und Parsifal-Partitur
Parsifal. Transformation Music (Act I) With E. Humperdinck's Supplement No. 90. The Latter Transcribed From The Original Manuscript And The Whole Typeset According To The Artist's Specifications, In Two Dispaly Cases By Jan Vercruysse
1990
616 Seiten, zwölf Bände, nummeriert I-XII, jeder wiederholt 77 mal "Parsifal Score. One Signature", broschiert, zwei Holzvitrinen von Jan Vercruysee
Dead Flowers In My Studio
2009
Bemalter Aluminiumleuchtkasten mit kaschiertem chromogenen Dia
Torqued Chandelier Release
2005
35mm Farbfilmprojektion
5 Min., Loop, ohne Sound
bis 31. Januar 2011
Donnerstag, 23. Dezember 2010
1,2,3,4 x Hamburger Kunsthalle: David Tremlett
Das Jahr ist bald zu Ende und die letzten Ausstellungen im Umkreis mussten noch erkundet werden. Ab Januar wird wieder neues eröffnet und wir haben noch nicht die Tremlett-Ausstellung gesehen. Und wenn wir schon mal da sind, warum nicht die anderen Ausstellungen in der Kunsthalle mitnehmen? Ist schließlich im Eintritt inklusive. Wir arbeiten uns von oben nach Unten vor:
Im 3. Stock sehen Sie: David Tremlett - Drawing Rooms: Wandzeichnungen für die Galerie der Gegenwart
Ganz in der Tradition seines bisherigen Arbeitens, hat er auch hier speziell Wandzeichnung angefertigt. Von einzelnen Strukturen bis hin zur ganzen Raumausgestaltung, schuf er Konstrukte mit Pastellkreide. Viele Zeichnungen blieben mir persönlich zu abstrakt und ich konnte den Katalogen mit früheren Arbeiten mehr abgewinnen als der eigentlichen Ausstellung. Zu steril, zu geplant, zu designt. Bei anderen Ausstellungen wurden Räume, Wände genutzt, die vorhanden, die verfallen waren. Architektur, die nicht zu dem Zweck der Kunstschau gedacht waren, wie Ruinen und Kapellen. Die Idee, hier Formen in vorgefertigten architektonischen Formen einzubinden, gefiel mir wegen der Vergänglichkeit, der mitschwingenden Melancholie und dem Wechsel von Konstruiertem und Vorhandenen. In der Kunsthalle sind, wie es nun mal vernünftig ist, alle Wände hoch, weiß und glatt. Auch wenn er den Raum an einigen Stellen aufgebrochen hat, durch Übermalungen der Ecken oder der farblichen Verbindung zweier Räume, blieb es konstruiert und irgendwie beliebig. So wie ich es mit meinem wenigem Wissen über Tremlett erahnen kann, gibt die Ausstellung nicht den Charakter Tremletts eigentlicher Arbeiten wieder und zeigt doch den Ansatz der Arbeitsweise. In zusätzlichen Videos wird gezeigt wie der Künstler die Ausstellung aufgebaut hat und Gespräche zu seinen Arbeiten.
verlängert bis zum 09. Januar 2011
Im 3. Stock sehen Sie: David Tremlett - Drawing Rooms: Wandzeichnungen für die Galerie der Gegenwart
Ganz in der Tradition seines bisherigen Arbeitens, hat er auch hier speziell Wandzeichnung angefertigt. Von einzelnen Strukturen bis hin zur ganzen Raumausgestaltung, schuf er Konstrukte mit Pastellkreide. Viele Zeichnungen blieben mir persönlich zu abstrakt und ich konnte den Katalogen mit früheren Arbeiten mehr abgewinnen als der eigentlichen Ausstellung. Zu steril, zu geplant, zu designt. Bei anderen Ausstellungen wurden Räume, Wände genutzt, die vorhanden, die verfallen waren. Architektur, die nicht zu dem Zweck der Kunstschau gedacht waren, wie Ruinen und Kapellen. Die Idee, hier Formen in vorgefertigten architektonischen Formen einzubinden, gefiel mir wegen der Vergänglichkeit, der mitschwingenden Melancholie und dem Wechsel von Konstruiertem und Vorhandenen. In der Kunsthalle sind, wie es nun mal vernünftig ist, alle Wände hoch, weiß und glatt. Auch wenn er den Raum an einigen Stellen aufgebrochen hat, durch Übermalungen der Ecken oder der farblichen Verbindung zweier Räume, blieb es konstruiert und irgendwie beliebig. So wie ich es mit meinem wenigem Wissen über Tremlett erahnen kann, gibt die Ausstellung nicht den Charakter Tremletts eigentlicher Arbeiten wieder und zeigt doch den Ansatz der Arbeitsweise. In zusätzlichen Videos wird gezeigt wie der Künstler die Ausstellung aufgebaut hat und Gespräche zu seinen Arbeiten.
verlängert bis zum 09. Januar 2011
Mittwoch, 22. Dezember 2010
Montag, 20. Dezember 2010
auf ins winterliche Nichts ... auch Plüschow genannt
Freitag, 17. Dezember 2010
Was sind schon zwei Stunden in Falkenberg?
Für Bahnangestellt kann es wohl kaum möglich sein, sich im Privaten noch zu entschudligen, schließlich bestimmt der Satz "Wir bitten um Entschuldigung" den Arbeitsalltag. Die alte "Die Bahn ist doof"-Leier ausgelatscht ist, nichtsdestotrotz die Leipzig-Berlin-Fahrt in 6,5 Stunden-Akten.
Frühzeitig mache ich mich auf den Weg zum weihnachtlich geschmückten Bahnhof. Der Plan ist, fünf Euro zu sparen und anstatt 1,5 Stunden im ICE zu verbringen, man hat schließlich gehört, dass hier vollkommenes Schneechaos herrscht, 3 Stunden mit der Regionalbahn zu fahren. Über Lutherstadt Wittenberg auf indirektem Wege nach Berlin. Doch hier die erste Verspätung: 30 Minuten. Eine für die Verhältnisse wirklich freundliche Bahnangestellte erklärt mir, dass es nichts nütze den Zug zu nehmen. In dem Fall müsste ich wohl 2 Stunden am dortigen Bahnhof verbringen und auf den nächsten Anschlusszug warten. Stattdessen fährt eine halbe Stunde später doch ein anderer über Falkenberg und es ist keine Verspätung in Sicht. Zeitverschleissstand: Bisher 1 Stunde.
Ich lass den Zug also ohne mich abfahren und verbringe noch eine halbe Stunde in der Buchhandlung. Ich fahre nach Falkenberg. Wir nehmen zwei Entschuldigungen entgegen und sind 15 Minuten zu spät. Alles kein Problem der Anschlusszug wartet dieses Mal. Doch dann: Als würde ich sie anziehen, sitzt diese lautkreischende, total entspannte Familie nicht nur in meinem Abteil sondern fordern auch meine aktive Hilfe beim Aussteigen. Also angepackt, unelegant vorbeijongliert. Ich verliere die Orientierung, denke, dass ich den passenden Bahnsteig hinabgestiegen bin. Doch: Nein. Mein Blick fällt auf die Schienen gegenüber: Mein Zug und dahin hetzende Menschen. Scheiße, Scheiße, Scheiße. Ich fege die Treppe hoch, wieder runter, laufe, doch es nützt alles nix, trotz Gezeter und Gewinke: der Zug fährt. Mit etwas weniger Schnee hätte ich mich wahrscheinlich noch hinten dranhängen können. Aber da steh ich im inzwischen dunkel gewordenen Falkenberg. Seit 3 Stunden bin ich jetzt auf dem Weg nach Berlin. Und die Zeit wird sich verdoppeln. In zwei Stunden fährt der nächste in die Hauptstadt.
Eine Alternative?
Woran denken Sie? Hier?
Ein offenes warmes Plätzchen?
Hier? Nur der Wartesaal!
Fluchend zieeh ich mich also wieder auf den verhassten falschen Bahnsteig und setzt mich in der Wartesaal ohne Heizung. Nach einer Stunde wärme ich mich mit einem Tee auf, immerhin. Damit ich bloß nicht den nächsten Zug verpasse mache ich mich frühzeitig zum richtigen Gleis auf. Mal wieder vollends verwirrt, weil eine ganz andere Richtung als die richtige am Zug steht, sitzt ich also verängstigt im Wagon. Nach zehn Minute die Erlösung: Der richtige Zug, die richtige Richtung, das Ziel naht. Letztendlich komm ich sogar pünktlich am Hauptbahnhof an. Es trennen mich nur noch einige Entscheidungen und das S-Bahn-Chaos vom heimeligen Zimmer.
Die erste S-Bahn muss ich ziehen lassen, es ist kein Platz für mich und meine Reisetasche. Aber zwei Minuten später ist es gewiss: Ich komme bald Zuhause an. Erschöpft lass ich mich auf einen der S-Bahnsitze fallen. Kurz bevor ich mich der absoluten Egoismus-Meckerei hingeben:
"Der aktuelle Straßenfeger, helfen Sie mir mit dem Kauf einer Zeitung."
Frühzeitig mache ich mich auf den Weg zum weihnachtlich geschmückten Bahnhof. Der Plan ist, fünf Euro zu sparen und anstatt 1,5 Stunden im ICE zu verbringen, man hat schließlich gehört, dass hier vollkommenes Schneechaos herrscht, 3 Stunden mit der Regionalbahn zu fahren. Über Lutherstadt Wittenberg auf indirektem Wege nach Berlin. Doch hier die erste Verspätung: 30 Minuten. Eine für die Verhältnisse wirklich freundliche Bahnangestellte erklärt mir, dass es nichts nütze den Zug zu nehmen. In dem Fall müsste ich wohl 2 Stunden am dortigen Bahnhof verbringen und auf den nächsten Anschlusszug warten. Stattdessen fährt eine halbe Stunde später doch ein anderer über Falkenberg und es ist keine Verspätung in Sicht. Zeitverschleissstand: Bisher 1 Stunde.
Ich lass den Zug also ohne mich abfahren und verbringe noch eine halbe Stunde in der Buchhandlung. Ich fahre nach Falkenberg. Wir nehmen zwei Entschuldigungen entgegen und sind 15 Minuten zu spät. Alles kein Problem der Anschlusszug wartet dieses Mal. Doch dann: Als würde ich sie anziehen, sitzt diese lautkreischende, total entspannte Familie nicht nur in meinem Abteil sondern fordern auch meine aktive Hilfe beim Aussteigen. Also angepackt, unelegant vorbeijongliert. Ich verliere die Orientierung, denke, dass ich den passenden Bahnsteig hinabgestiegen bin. Doch: Nein. Mein Blick fällt auf die Schienen gegenüber: Mein Zug und dahin hetzende Menschen. Scheiße, Scheiße, Scheiße. Ich fege die Treppe hoch, wieder runter, laufe, doch es nützt alles nix, trotz Gezeter und Gewinke: der Zug fährt. Mit etwas weniger Schnee hätte ich mich wahrscheinlich noch hinten dranhängen können. Aber da steh ich im inzwischen dunkel gewordenen Falkenberg. Seit 3 Stunden bin ich jetzt auf dem Weg nach Berlin. Und die Zeit wird sich verdoppeln. In zwei Stunden fährt der nächste in die Hauptstadt.
Eine Alternative?
Woran denken Sie? Hier?
Ein offenes warmes Plätzchen?
Hier? Nur der Wartesaal!
Fluchend zieeh ich mich also wieder auf den verhassten falschen Bahnsteig und setzt mich in der Wartesaal ohne Heizung. Nach einer Stunde wärme ich mich mit einem Tee auf, immerhin. Damit ich bloß nicht den nächsten Zug verpasse mache ich mich frühzeitig zum richtigen Gleis auf. Mal wieder vollends verwirrt, weil eine ganz andere Richtung als die richtige am Zug steht, sitzt ich also verängstigt im Wagon. Nach zehn Minute die Erlösung: Der richtige Zug, die richtige Richtung, das Ziel naht. Letztendlich komm ich sogar pünktlich am Hauptbahnhof an. Es trennen mich nur noch einige Entscheidungen und das S-Bahn-Chaos vom heimeligen Zimmer.
Die erste S-Bahn muss ich ziehen lassen, es ist kein Platz für mich und meine Reisetasche. Aber zwei Minuten später ist es gewiss: Ich komme bald Zuhause an. Erschöpft lass ich mich auf einen der S-Bahnsitze fallen. Kurz bevor ich mich der absoluten Egoismus-Meckerei hingeben:
"Der aktuelle Straßenfeger, helfen Sie mir mit dem Kauf einer Zeitung."
Sonntag, 12. Dezember 2010
Samstag, 4. Dezember 2010
Es ist offiziell, mein Wohnzimmer hat ne Neue
Freitag, 3. Dezember 2010
Neulich in der Küche
Der Junggesellen-Charme meiner Übergangswohngeimeinschaft schwindet merklich. Nach dem ersten Küchenregal, einen Badregal, hängt nun auch das Wandregal über der Spüle. In diesem stehen jetzt auch die Gewürze. Aus dem Pfeffer, Salz und Knoblauchersatz ist eine kleine Sammlung geworden, denn zu aller Überraschung wird jetzt hier gekocht. Und das auch abseits handelsüblicher Fertigtüten.
Das wirkliche Ausmaß des Nicht-Kochens die letztens 4 Jahre ohne Nina wurde mir aber tatsächlich erst letzte Woche bewusst. Da stand ich und brauchte beinahe die zu meinem Einzug halb voll Packung Salz auf, stellte den Rest für Nachwürzer auf den Tisch und ließ es schmecken. Gesättigt vom Mahl, fielen mir jene Unnichtigkeiten auf, die man eben am Küchentisch betrachtet, wenn er Magen zufrieden schnurrt. Mein Blick schweifte über den Tisch, auf die Salzpackung. Und nicht nur das, mein Blick fiel auf ein Gewinnspiel. Eine Reise in den Harz, uninteressiert las ich mir die Teilnahmebedingung durch: Teilnahmeschluss 2007! Leichte Skepsis überkam mich, das ist ja schon ne Weile her, dachte ich und drehte die Packung auf den Boden. Und da stand es, etwas was ich nie für möglich gehalten habe: Das Salz ist abgelaufen! Im September diesen Jahres. Detektivisch rechnete ich mir zusammen, dass damit die vier Jahre vor mir eine halbe Packung Salz verbraucht wurde. Ich habe das in zwei Monaten geschafft. Denn Salz ist doch ein Gewürz wie kein anderes. Märchen erzählen von der Einzigartigkeit des Salzes. Und dieser Haushalt verbraucht innerhalb vier Jahre nicht einmal eine Packung?
Ein paar Sekunden später klingelte es an der Haustür, unsere Nachbarin ist das Salz ausgegangen. Na zum Glück hatten wir ja noch welches aus dem Jahr 2006.
Das wirkliche Ausmaß des Nicht-Kochens die letztens 4 Jahre ohne Nina wurde mir aber tatsächlich erst letzte Woche bewusst. Da stand ich und brauchte beinahe die zu meinem Einzug halb voll Packung Salz auf, stellte den Rest für Nachwürzer auf den Tisch und ließ es schmecken. Gesättigt vom Mahl, fielen mir jene Unnichtigkeiten auf, die man eben am Küchentisch betrachtet, wenn er Magen zufrieden schnurrt. Mein Blick schweifte über den Tisch, auf die Salzpackung. Und nicht nur das, mein Blick fiel auf ein Gewinnspiel. Eine Reise in den Harz, uninteressiert las ich mir die Teilnahmebedingung durch: Teilnahmeschluss 2007! Leichte Skepsis überkam mich, das ist ja schon ne Weile her, dachte ich und drehte die Packung auf den Boden. Und da stand es, etwas was ich nie für möglich gehalten habe: Das Salz ist abgelaufen! Im September diesen Jahres. Detektivisch rechnete ich mir zusammen, dass damit die vier Jahre vor mir eine halbe Packung Salz verbraucht wurde. Ich habe das in zwei Monaten geschafft. Denn Salz ist doch ein Gewürz wie kein anderes. Märchen erzählen von der Einzigartigkeit des Salzes. Und dieser Haushalt verbraucht innerhalb vier Jahre nicht einmal eine Packung?
Ein paar Sekunden später klingelte es an der Haustür, unsere Nachbarin ist das Salz ausgegangen. Na zum Glück hatten wir ja noch welches aus dem Jahr 2006.
Donnerstag, 2. Dezember 2010
Standpunkte (17)
Dienstag, 16. November 2010
so ges(ch)ehen ... (19)
Malte-Torben hat heute den BIO-Angebotskorb am Eingang weggeschoben. Ich griff beinahe ins Leere, zum Glück ist der blonde Naturbursche in seinem jungen Alter noch nicht so flink. Erst nach nahezu gewalttätigem Eingriff des Vaters ließ er vom Wagen ab.
Montag, 25. Oktober 2010
Mittwoch, 20. Oktober 2010
Freitag, 15. Oktober 2010
Donnerstag, 14. Oktober 2010
Willkommen Junggesellin!
Ich habe also meine heilige Halle mitten in Berlin-Friedrichshain bezogen. Meine Erinnerungen an das Zimmer aus Zeiten der Besichtigung waren verschwommen. Im Gedächtnis ist aber klar und deutlich hängen geblieben, dass die Grundfarbe des Zimmers, die war, die den Herbst und Winter besonders trist macht, ein, sich aus der Mischung von Schokolade und Matsch ergebendes, Dunkelbraun. Dem Grauenhaften nach ansteigend ist folgendes in meinem Zimmer braun eingefärbt: das Bett, der Schreibtisch, die Sofa-Garnitur, der Fernsehtisch, die Vorhänge und der Glasschrank/Anbau. Das Highlight meines Zimmers ist der zwar nicht braune, aber trotzdem nicht minder nur für den besonderen Geschmack geeignete Glastisch. Ich will hier gar nicht über den Geschmack des Hauptmieters herziehen. Es wird einfach nur deutlich, dass die Einrichtung der Großmutter wohl solange ausreicht bis alles auseinander fällt. Ist ja alles farblich abgestimmt.
Soviel allerdings nur zum ersten Eindruck, bei näherer Betrachtung werden noch mehr Absurditäten in dem Zimner auffällig und mir klar, dass ich in einem klassischem Junggesellenhaushalt gelandet bin. Gekocht wird hier nicht, das Geschirr findet seinen Weg in den Küchenschrank so wie es halt genutzt wird, Salz und Pfeffer reichen als Gewürze, andere Küchenutensilien neben üblichem Besteckt gibt es, außer einem Korkenzieher und Pfannenwender, nicht, der einzige Spiegel in dieser Wohnung befindet sich in Kleinformat im Bad, Mülltrennung wird für überbewertet empfunden und neben Tiefkühlpizza, Salami, Würstchen befindet sich nur noch Bier im Kühlschrank.
Wie man eigentlich haust, wird Einem erst bewusst, wenn die Außenwelt die Wohnung betritt und einen Blick drauf wirft. So wurde nicht von mir, dass Thema auf den Tisch gepackt, sondern mein Mitbewohner brachte die Idee, ein Regal zu kaufen ganz von alleine. Beim Einkauf wird nach einen zaghaften Blick zu den Bodenhaltungseiern und meinem darauffolgenden vielsagenden Blick, doch der wohl politisch korrektere Griff zu den Bio-Freilandhaltungseiern gewagt.
Das waren sie wohl die Junggesellenzeiten der Wohnung, ich bin da und das Ziel heißt "schöner" wohnen und morgen wird dafür eingekauft. Die Entwicklung werde ich fotografisch festhalten, vorausgesetzt, dass ich mich nicht zu sehr an das vorhandene gewöhne, mich dem Alltagstrott hingebe und als nächstes eine farblich passende braune Decke kaufe.
P.S.: Der Inhalt des Glasschrankes ist ein besonders schönes Sammelsurium: Spielzeugtrucks, Andenken an die Strände dieser Welt wie Muscheln und ein vertrockneter Krebs, alte Bierdosen und Urkunden aus Zeiten der Bundeswehr. Für Gäste öffne ich das Museum gerne.
Donnerstag, 7. Oktober 2010
Alle Jahre zu spät oder Eindrücke einer Kunstlaiin
Der alljährliche Betriebsausflug der Familie Rathke stand an. Berlin verwandelt sich in eine Kunstmessestadt und wir sind 24 h dabei.
Was: Vernissage Art Forum
Beginn: 06.10.2010 18 Uhr
Ort: Messegelände, Palais am Funkturm
Es spricht wie die Jahre zuvor Klaus Wowereit. Durch die dauerhaft chaotische Verkehrslage in der Berliner Innenstadt kamen meine Eltern selbstverständlich zu spät zu mir, damit die Umzugskartons zu spät in mein frischbezogenes Zimmer, damit die gesamte Familie zu spät mit dem Auto los in Richtung Messegelände, damit zu spät zu Wowereits Eröffnungsrede. Dabei waren wir dieses Jahr so nah dran. Kurz vor 18 Uhr waren wir direkt vorm Eingang allerdings noch im Auto und so machte uns die Parkplatzsuche einen Strich durch die Rechnung. Wowereit begrüßte das Messepublikum und wir brachten uns mit dem Automobil in Lauerposition. Dass zu diesem Zeitpunkt wohl kein Mensch auf die Idee kommt, wegzufahren, kam uns nicht in den Sinn. Mittlerweile war es Viertel nach Sechs, die nächste Chance nach drei vergeblichen Versuchen Wowereit live zu hören, war verstrichen und mein Vater sah es ein: hier war kein Parkplatz zu holen. Einmal bis ans andere Ende des Geländes zu den freien Parkflächen und zu Fuß wieder zurück. Es ist 18:45 Uhr und Familie Rathke betritt das Gebäude.
Doch Probleme gibt es genug, also immer her damit: Eine Einladung für zwei Personen und drei Personen, die die Messe erkunden wollen. Auf zur Information, dieses Jahr gibt es keine zusätzlichen Karten zu kaufen, es kommt nur rein, wer eingeladen ist. Was soll es, einfach die Kinderkarte ausspielen. "Wir waren immer mit unserer Tochter hier!" "Ach, es geht um ihre Tochter. Na wie alt ist sie denn?" Ich blicke scheu in Richtung der mächtigen Frau hinterm Tresen vor dem Stapel zusätzlicher Einladung und sage mit meinen 178 cm und 24 Jahren "Ich bin die Tochter" Hinter der Theke ist ein kurzes lautes Lachen zu hören. Wir bekommen eine zusätzliche Einladung gereicht. Endlich kann es los gehen mit dem Kulturschock.
Meine persönliche Laieneinschätzung der künstlerischen Gesamtlage: Fotografie ist out, Leinwandmalerei wieder im Kommen, rumgespielt und zusammengeklebt wird immer noch, die unendliche Suche nach neuen verwendbaren Materialen ist eine dauerhafte und die Neonröhre findet nahezu beängstigend beständig ihren Weg in Installationen. Beim Thema Fotografie muss ich mich im Nachhinein allerdings ein wenig selbst zu Recht weisen, da wir scheinbar einen wichtigen Part der Messe nicht durchblickt haben. Wir haben die Ausstellung in Zusammenarbeit mit ABC (ich muss zugeben, ich habe es immer noch geblickt, wo wie und warum) nicht gefunden: da hat scheinbar der Fotobär gesteppt. Nichtsdestotrotz glaube ich, wenn so gut wie keiner der Aussteller bei der Art Forum Fotografien zeigt, hat das was zu bedeuten.
Christian Hoischen
Rücken
2010
Lack, Kunstharz, Fiberglas, Styroporkern
Micha Payer / Martin Gabriel
Martin Walde
RT 601 AB/G/2X/R/#2
2010
Silikon, Glas
Was: Preview der Preview
Beginn: 07.10.2010 14 Uhr
Wo: Flughafen Berlin Tempelhof
Als Gegensatz zur altgediegenen, etablierten Art Forum Kunstmesse, geht es am nächsten Tag zur jüngeren, weniger konventionellen Preview Berlin. Im letzten Jahr wurde hier der Versuch gewagt sich aus den altbekannten Messestrukturen sprich den Ausstellungsbuchten heraus zu begeben und die Galerien stellten sich in einem freien Raum vor. Logistisch schwierig, da das Hängen von Bildern ohne Wände nur bedingt möglich ist, kehrten man dieses Jahr wieder zu alt bewährtem zurück. Nur eine kleine Zwischenfläche mit vier Galerien zeugten noch von der Idee des letzten Jahres. Die Preview gefällt mir immer ein wenig besser als die Art Forum, das kann verschiedene Gründe haben. Entweder weil ich einfach wie die vorgestellte Kunst jung bin oder weil hier bessere, weil mehr, Luft zum atmen und betrachten ist. Bei der Preview können wir vor der eigentlichen Eröffnung die Messe anschauen. Wobei auch dieses Mal die Kinderkarte ausgespielt werden muss, da nur eine Einladung für zwei Personen vorhanden ist. Ich klopfe auf Holz und sage, dass klappt hier immer.
Pius Fox
Charlotte McGowan-Griffin
im Hintergrund Eva und Adele
in Leipzig gesehen und auf der Messe wiedergetroffen Tobias Köbsch
Nika Oblak & Primoz Novak
Box 3
2010
Videoinstallation
Gijs van Lith
Was: Vernissage Art Forum
Beginn: 06.10.2010 18 Uhr
Ort: Messegelände, Palais am Funkturm
Es spricht wie die Jahre zuvor Klaus Wowereit. Durch die dauerhaft chaotische Verkehrslage in der Berliner Innenstadt kamen meine Eltern selbstverständlich zu spät zu mir, damit die Umzugskartons zu spät in mein frischbezogenes Zimmer, damit die gesamte Familie zu spät mit dem Auto los in Richtung Messegelände, damit zu spät zu Wowereits Eröffnungsrede. Dabei waren wir dieses Jahr so nah dran. Kurz vor 18 Uhr waren wir direkt vorm Eingang allerdings noch im Auto und so machte uns die Parkplatzsuche einen Strich durch die Rechnung. Wowereit begrüßte das Messepublikum und wir brachten uns mit dem Automobil in Lauerposition. Dass zu diesem Zeitpunkt wohl kein Mensch auf die Idee kommt, wegzufahren, kam uns nicht in den Sinn. Mittlerweile war es Viertel nach Sechs, die nächste Chance nach drei vergeblichen Versuchen Wowereit live zu hören, war verstrichen und mein Vater sah es ein: hier war kein Parkplatz zu holen. Einmal bis ans andere Ende des Geländes zu den freien Parkflächen und zu Fuß wieder zurück. Es ist 18:45 Uhr und Familie Rathke betritt das Gebäude.
Doch Probleme gibt es genug, also immer her damit: Eine Einladung für zwei Personen und drei Personen, die die Messe erkunden wollen. Auf zur Information, dieses Jahr gibt es keine zusätzlichen Karten zu kaufen, es kommt nur rein, wer eingeladen ist. Was soll es, einfach die Kinderkarte ausspielen. "Wir waren immer mit unserer Tochter hier!" "Ach, es geht um ihre Tochter. Na wie alt ist sie denn?" Ich blicke scheu in Richtung der mächtigen Frau hinterm Tresen vor dem Stapel zusätzlicher Einladung und sage mit meinen 178 cm und 24 Jahren "Ich bin die Tochter" Hinter der Theke ist ein kurzes lautes Lachen zu hören. Wir bekommen eine zusätzliche Einladung gereicht. Endlich kann es los gehen mit dem Kulturschock.
Meine persönliche Laieneinschätzung der künstlerischen Gesamtlage: Fotografie ist out, Leinwandmalerei wieder im Kommen, rumgespielt und zusammengeklebt wird immer noch, die unendliche Suche nach neuen verwendbaren Materialen ist eine dauerhafte und die Neonröhre findet nahezu beängstigend beständig ihren Weg in Installationen. Beim Thema Fotografie muss ich mich im Nachhinein allerdings ein wenig selbst zu Recht weisen, da wir scheinbar einen wichtigen Part der Messe nicht durchblickt haben. Wir haben die Ausstellung in Zusammenarbeit mit ABC (ich muss zugeben, ich habe es immer noch geblickt, wo wie und warum) nicht gefunden: da hat scheinbar der Fotobär gesteppt. Nichtsdestotrotz glaube ich, wenn so gut wie keiner der Aussteller bei der Art Forum Fotografien zeigt, hat das was zu bedeuten.
Christian Hoischen
Rücken
2010
Lack, Kunstharz, Fiberglas, Styroporkern
Micha Payer / Martin Gabriel
Martin Walde
RT 601 AB/G/2X/R/#2
2010
Silikon, Glas
Was: Preview der Preview
Beginn: 07.10.2010 14 Uhr
Wo: Flughafen Berlin Tempelhof
Als Gegensatz zur altgediegenen, etablierten Art Forum Kunstmesse, geht es am nächsten Tag zur jüngeren, weniger konventionellen Preview Berlin. Im letzten Jahr wurde hier der Versuch gewagt sich aus den altbekannten Messestrukturen sprich den Ausstellungsbuchten heraus zu begeben und die Galerien stellten sich in einem freien Raum vor. Logistisch schwierig, da das Hängen von Bildern ohne Wände nur bedingt möglich ist, kehrten man dieses Jahr wieder zu alt bewährtem zurück. Nur eine kleine Zwischenfläche mit vier Galerien zeugten noch von der Idee des letzten Jahres. Die Preview gefällt mir immer ein wenig besser als die Art Forum, das kann verschiedene Gründe haben. Entweder weil ich einfach wie die vorgestellte Kunst jung bin oder weil hier bessere, weil mehr, Luft zum atmen und betrachten ist. Bei der Preview können wir vor der eigentlichen Eröffnung die Messe anschauen. Wobei auch dieses Mal die Kinderkarte ausgespielt werden muss, da nur eine Einladung für zwei Personen vorhanden ist. Ich klopfe auf Holz und sage, dass klappt hier immer.
Pius Fox
Charlotte McGowan-Griffin
im Hintergrund Eva und Adele
in Leipzig gesehen und auf der Messe wiedergetroffen Tobias Köbsch
Nika Oblak & Primoz Novak
Box 3
2010
Videoinstallation
Gijs van Lith
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