Samstag, 27. März 2010

Brno (Brünn) in wenigen Sätzen

Tschechien ist ein kleines Land. Wer also in die zweitgrößte Stadt der Tschechischen Republik fährt, sollte noch lange keine riesige mit Menschen gefüllte Stadt erwarten. Aber verwunderlich ist es schon, dass Prag überlaufen ist an derzeit vorzugsweisen italienischen Touristen und Brno gespenstisch leer gefegt. Egal ob Burg, Café, Rathaus oder Restaurant wir waren fast immer unter uns, kaum Einheimische, kaum Touristen. Auf einen Samstag zeigt sich die Stadt von ihrer stillen Seite. Interessant.

Ein kurzer Abriss des Ausfluges nach Brno:
Nach zweieinhalbstündiger Fahrt über wahnsinnig holprige Schnellstraßen mit dem Bus kamen wir an. Die kurze Orientierung am Bahnhof hat leider nichts gebracht, wir sind gleich zu Beginn in die falsche Richtung gelaufen. Nachdem wir in einem Kinderwagenverkaufsladen wieder auf die richtige Spur gebracht wurden, begaben wir uns zum Hügel Petrov, um bei der spektakulären Aussicht vom Turm der St. Peter und Paul Kathedrale Wien zu suchen. Wir bleiben unfündig. Unsere Enttäuschung wurde übertönt durch das einzige Zeichen Lebens in Brno eine Art religiöse Jugend-Kundgebung-Party. Die Beichtschlange war für meine Begriffe unendlich lang (bestimmt 10 Menschen warteten ständig, um sich die Lasten von der Seele zu reden) Dass dieser Anblick undokumentiert blieb, versteht sich von selbst. Die Fotografie schärft mein löchriges Gedächtnis und Albträume vermeide ich tunlichst.



Gefühlte 800 zauberhafte Ausblicke ohne Sicht auf Wien später waren wir dann mit der Sightseeing-Tour am Ende. Die Kunst konnte kommen. Zu erst eine Zusammenfassung der tschechischen Kunst des 20. Jahrhunderts in der Moravská Galerie und danach zeitgenössiches aus Österreich im Dům umění (Haus der Kunst).



Marianne Greber
Wien, Demo 2000


Mit einem gescheiten tschechischen Mahl (Suppe, Schnitzel, Apfelstrudel) klang dann der beschauliche Touristentag in Brno aus, bevor es wieder mit dem Wackel-Dackel-Bus in Richtung beinahe heimatliches Prag ging. Das einzige Geheimnis, das blieb: Warum ist die zweitgrößte Stadt Tschechiens so menschenleer?

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